Lesebeispiel

Leseprobe 1: Was Eltern fühlen – der Weg zur Diagnose

(aus dem Kapitel rund um Lilli – ADS, Kapitel 5)

„Lilli spürte, dass sie vieles ’nicht schafft‘, was andere Kinder scheinbar mühelos hinbekommen. Sie wollte sich anstrengen – aber ihr Kopf machte einfach nicht mit. Die vielen Misserfolge machten sie stiller und unsicherer. Ihre Eltern bemerkten, dass sie oft sagte: ‚Ich bin dumm.’“

„Zweifel, ob sie übertreiben – oder ob sie vielleicht etwas übersehen. Die Sorge, Lilli zu überfordern, mischte sich mit der Angst, zu spät zu reagieren. Und die Ratlosigkeit, wie man einem so jungen Kind helfen kann, ohne es zu etikettieren.“

„Der Weg zur Diagnose ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Doch er lohnt sich – denn eine fundierte Diagnose ist der Schlüssel für die passende Unterstützung.“


Leseprobe 2: Die Paardynamik in ADHS-Familien

„Inmitten dieses Dauerstresses geht oft das verloren, was einst da war: das Paar. Nähe, Intimität, gemeinsame Zeit – all das wird aufgeschoben. ‚Wenn’s ruhiger wird…‘ – aber es wird nicht ruhiger.“

„Und trotzdem: Eine stabile Elternbeziehung ist ein wichtiger Schutzfaktor für das Kind. Eltern dürfen nicht nur Eltern sein – sie müssen auch Paar bleiben.“


Leseprobe 3: Hoffnung im Alltag

„Hoffnung heißt nicht: ‚Alles wird gut.‘ Hoffnung heißt: ‚Es kann besser werden.‘ Und das beginnt im Kleinen:“

„Drei Tage kein Anruf von der Schule. Das Mäppchen ist vollständig. Der Streit beim Zubettgehen ist ausgeblieben. Das Kind hat von sich aus ‚Danke‘ gesagt.“

„Diese Momente sind nicht klein. Sie sind riesig. Sie sind Fortschritt.“