Manche Urlaube enden nicht mit der Heimfahrt – sondern mit einem Drama. Und genau deshalb lohnt es sich, auch diesen Teil gut vorzubereiten.
Die letzten Urlaubstage sind oft emotional aufgeladen:
Neue Freunde, geliebte Routinen, Freiheit – all das muss man wieder loslassen. Für ADHS-Kinder kann das zu echtem Frust oder Traurigkeit führen – und für Eltern zu Diskussionen und Streit, noch bevor der Koffer gepackt ist.
Abreise vorbereiten – emotional & organisatorisch
- Rechtzeitig ankündigen („In zwei Tagen fahren wir…“ – nicht erst morgens beim Packen)
- Letzte Wunschaktivität ermöglichen, wenn’s machbar ist (z. B. nochmal zum Lieblingsspielplatz)
- Neue Kontakte wertschätzen: Adressen tauschen, kleine Abschiedsrituale, Foto machen
- Taschen gemeinsam packen – Verantwortung geben, aber in Begleitung
- Süße Mini-Überraschung für die Rückfahrt einpacken (Lieblingssnack, Postkarte, kleines Spielzeug)
Heimreise = nicht einfach Rückweg
- Bekannte Route schafft Sicherheit („Wir fahren wieder über XY“)
- Rückreise als Übergangszeit nutzen: Lieblingsmusik hören, Reisespiel, Hörbuch mit Urlaubsbezug
- Gefühle ansprechen statt abblocken („Du bist traurig, weil es so schön war – das verstehe ich“)
- Zuhause positiv ankündigen („Wir können Oma anrufen und erzählen, was wir erlebt haben“)
Zuhause ankommen – aber langsam
Der größte Fehler: Sofort wieder funktionieren müssen.
Was wir stattdessen machen:
- Koffer dürfen stehen bleiben – erst ankommen, dann auspacken
- Erstmal hinsetzen, erzählen, Bilder anschauen
- Andenken platzieren (z. B. Muschel auf dem Tisch, Postkarte am Kühlschrank)
- Familie oder Freunde anrufen & teilen – das hilft beim Verarbeiten
- Urlaubstagebuch fertigstellen oder fortführen
Sanfter Übergang zurück in den Alltag
- Rituale wieder aufnehmen, aber nicht auf Knopfdruck
- Vielleicht am ersten Tag zuhause noch „Urlaubsmodus light“ beibehalten: spät frühstücken, gemeinsam kochen, kleine Ausflüge
- Wichtig: das Kind beobachten – Traurigkeit, Unruhe oder Rückzug sind normal. Geborgenheit hilft.
Fazit:
Ein guter Urlaub endet nicht mit dem Schlüssel in der Haustür.
Wenn wir dem Heimkommen Raum geben, schaffen wir Platz für Erinnerungen – und einen Alltag, der sich nicht sofort wieder eng anfühlt.
Das war unsere Mini-Serie „Urlaub mit ADHS“ – kompakt, ehrlich und praxiserprobt.
Wenn du eigene Tipps hast oder etwas ausprobierst – lass es uns wissen. Der Austausch macht’s leichter

