Viele Eltern kennen die Herausforderung: Das eigene Kind verhält sich anders als andere, es wirkt unkonzentriert, impulsiv oder „stört“ im Unterricht. Schnell fällt der Begriff ADHS – aber was heißt das eigentlich genau? Und welche Begriffe begegnen Eltern, wenn sie sich mit dem Thema intensiver beschäftigen?
Dieser Blogbeitrag bietet eine Übersicht über 30 zentrale Begriffe rund um das Thema ADHS. Verständlich erklärt, mit einem freundlichen Blick auf die Kinder und ihre Stärken.
1. Impulsivität
Handeln, bevor man denkt: Kinder mit ADHS unterbrechen, platzen heraus oder handeln ohne nachzudenken. Keine Absicht – sondern ein Zeichen dafür, dass das Gehirn Reize schwer filtern kann.
2. Reizüberflutung
Zu viele Eindrücke gleichzeitig: Gespräche, Licht, Bewegungen. Kinder mit ADHS nehmen alles gleichzeitig wahr – das überfordert. Ruhe, Struktur und Pausen helfen.
3. Hyperfokus
Komplette Konzentration auf ein Thema – oft bei Lieblingsbeschäftigungen. Kinder mit ADHS wechseln schnell – oder bleiben „stecken“.
4. Exekutive Funktionen
Planen, handeln, Aufgaben wechseln: Diese „inneren Werkzeuge“ sind bei ADHS oft gestört. Schritt-für-Schritt-Hilfen helfen.
5. Nachteilsausgleich
Mehr Zeit, Pausen, ruhiger Raum: Kein „Bonus“, sondern Chancengleichheit für Kinder, die sich sonst schwer tun.
6. Neurodivergenz
ADHS ist eine Variante des Denkens. Nicht falsch, nur anders verdrahtet. Vielfalt sehen, nicht normieren.
7. Selbstregulation
Gefühle, Gedanken, Verhalten steuern – das fällt vielen Kindern mit ADHS schwer. Sie brauchen Vorbilder, Strategien und Geduld.
8. Strukturhilfe
Pläne, Timer, Routinen: Sie geben Orientierung und helfen, den Alltag zu bewältigen.
9. Medikinet
Ein ADHS-Medikament, das Konzentration fördert. Es wirkt nach ca. 30 Minuten und braucht ärztliche Begleitung.
10. Elvanse
Lang wirkendes Medikament, das den Schulalltag erleichtern kann. Wirkt gleichmäßiger und länger als Medikinet.
11. LRS
Lesen und Schreiben sind auffällig erschwert. LRS tritt oft gemeinsam mit ADHS auf – und ist keine Frage der Intelligenz.
12. Komorbidität
ADHS tritt häufig mit anderen Störungen auf, z. B. Angst oder LRS. Eine gute Diagnostik hilft.
13. Verhaltensauffälligkeit
Laut, unruhig, rückzugsorientiert: Oft steckt Überforderung dahinter, nicht „Absicht“.
14. Innere Unruhe
Ständig in Bewegung – oft auch „nur“ im Kopf. Pausen sind schwer auszuhalten.
15. Reizfilter
Das Gehirn sortiert kaum. Alles ist gleich wichtig. Daher: Ruhe und Struktur statt „Mehr Konzentration!“.
16. Konzentrationsspanne
Mal kurz, mal lang. Steuerung ist schwer. Aufgaben mit Bezug zum Kind helfen.
17. Erschöpfung nach der Schule
ADHS-Kinder leisten enorm viel im Schulalltag. Zuhause brauchen sie Erholung, nicht neue Anforderungen.
18. Diagnostik
Gespräche, Tests, Beobachtung: Eine gründliche Diagnose ist der Start in gute Begleitung.
19. Störungsbild
ADHS beschreibt ein Verhalten, das Fachleute erkennen und einordnen können. Es geht nicht um Schuld.
20. Rebound-Effekt
Wenn Medikamente nachlassen, kann es zu Gereiztheit kommen. Kein Rückschritt, sondern biologisch erklärbar.
21. Sonderpädagogischer Förderbedarf
Manche Kinder brauchen mehr Hilfe in der Schule. Das heißt nicht „weniger wert“, sondern: mehr Begleitung.
22. Inklusion
ADHS-Kinder gehören dazu. Gleicher Respekt, auch wenn sie andere Wege brauchen.
23. Neurofeedback
Gehirntraining per Bildschirm. Hilft beim Lernen von Selbststeuerung.
24. Elterntraining
Eltern lernen, gelassener zu reagieren, Grenzen zu setzen und ihr Kind stärker zu begleiten.
25. Verhaltenstherapie
Alltagstaugliche Lösungen statt Ursachenanalyse. In kleinen Schritten zu mehr Sicherheit.
26. Strukturierter Alltag
Klare Abläufe helfen dem ADHS-Gehirn, Prioritäten zu erkennen und Stress zu reduzieren.
27. Selbstbild
Ständige Kritik schadet. Kinder brauchen Erfolgserlebnisse und echte Anerkennung.
28. Frustrationstoleranz
Misserfolge treffen hart. Kinder brauchen Hilfe, Frust auszuhalten und weiterzumachen.
29. Bewegungspausen
Kurze Aktivphasen helfen, sich zu regulieren. Auch im Unterricht möglich!
30. Erwartungsdruck
„Du musst…!“ führt zu innerem Stress. Besser: realistische Ziele, Umwege zulassen und kleine Erfolge feiern.
Fazit:
ADHS ist vielschichtig und individuell. Wer die wichtigsten Begriffe kennt, kann besser verstehen, was im Kind vorgeht – und wie man helfen kann. Eltern sind dabei keine Zuschauer, sondern aktive Begleiter. Dieses Glossar will Mut machen, Zusammenhänge aufzeigen und das Verständnis vertiefen.

