ADHS-Kinder wissen oft genau, was sie tun sollten – aber es fehlt ihnen an innerem Antrieb, um loszulegen.
Das liegt nicht an Faulheit oder Trotz, sondern an der Art, wie ihr Gehirn Reize verarbeitet:
Belohnung muss sichtbar, konkret und sofort sein – sonst verliert sie an Wirkung.
Was uns als Familie geholfen hat:
Gamifizierung.
Also: Alltag spielerisch strukturieren – mit Aufgaben, Punkten, Leveln und kleinen Belohnungen.
Warum das funktioniert
Das Belohnungssystem im ADHS-Gehirn ist oft „unterversorgt“ mit Dopamin.
Gamifizierung hilft dabei, Motivation aufzubauen, indem sie das Prinzip von Spielen nutzt:
✅ Sofortiges Feedback
✅ Klare Regeln
✅ Sichtbarer Fortschritt
✅ Etwas, worauf man hinarbeiten kann
So setzen wir es um:
- Aufgaben bringen Punkte – z. B.:
- Spülmaschine ausräumen → +5 Punkte
- Hausaufgaben ohne Streit → +10 Punkte
- Wörterliste abschreiben → +8 Punkte
- Tiere füttern → +3 Punkte
- „Besonders mutiger Moment“ → Bonuspunkt
- Wichtig: Kein Punktabzug bei Fehlern!
Wer scheitert, darf morgen neu beginnen.
Wir wollen Mut stärken, nicht Frust verstärken. - Ziele bewusst gestaffelt setzen:
- Erste Belohnung schon bei 30–50 Punkten (z. B. gemeinsames Spiel, Hörzeit mit Papa)
- Mittlere Belohnungen bei 100–150 Punkten (z. B. Kinobesuch, Ausflug)
- Große Belohnung ab 250+ Punkten (z. B. etwas, worauf das Kind wirklich hinarbeitet – kein Muss, sondern Wunsch)
- Visualisierung ist alles!
Wir nutzen ein großes Blatt mit Spielfeldern – jedes Feld ein Schritt.
Es wird bunt, lebendig, sichtbar. Und vor allem: erreichbar.
Was es verändert hat
- weniger Streit um Aufgaben
- mehr Stolz bei kleinen Erfolgen
- mehr Selbstständigkeit
- mehr Verbindung statt Machtkampf
Und das Beste:
Es macht Spaß. Auch uns Eltern.
Wir „spielen“ nicht Schule – wir spielen echtes Leben. Nur mit einem besseren Rahmen.
Ein Beispiel wie wir es im Moment nutzen, ganz einfach, kein großer Aufwand.

